Wozu auch. Wir müssen der Welt nicht ständig beweisen, dass wir die die Nummer 1 sind wie die USA, Russland, China und immer auch noch ein bisserl die Briten.
Es treibt uns im Sport kein historisch gewachsenes Nachbarschaftsduell an wie die Deutschen und die Franzosen.
Auch Brot und Spiele habe wir nicht nötig – ganz im Gegensatz zu weiten Teilen von Südeuropa oder Südamerika. Dort lenken Medaillen von wirtschaftlichen und sozialpolitischen Problemen ab.
Für uns sind sportliche Spitzenleistungen auch nicht der einzige Weg zu Wohlstand und Status, wie für ungebrochen viele Menschen in Ost- und Südosteuropa oder Afrika.
Und als kompaktes, netto zahlendes und zentral gelegenes Vollmitglied der EU muss Österreich sich und dem Test der Welt auch nicht ständig beweisen, dass man es selbst als alleinstehender Kleiner an die Spitze schaffen kann, so wie die Schweiz oder Norwegen das in unseren Breiten zelebrieren oder etwa Neuseeland in Ozeanien.
Dass es bei uns im Sport also in Wahrheit nie um irgendetwas Weltbewegendes geht, ist eigentlich ein gutes Zeichen für eine Nation, die auch ohne haufenweise eroberte Sommersportmedaillen oder Pokale bei den wichtigsten Ballsporturnieren als eines der reichsten Länder der Welt dasteht.
Für Großtaten im Sport tatsächlich das letzte Hemd und noch mehr zu geben, ist hierzulande deshalb nur etwas für ein paar Hände voll durchgeknallter Bewegungsextremisten. Oder vielleicht doch nicht? Antwort folgt.